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nicht aus, denn es war fast der einzige Teil des Projekts Vulcan, der sich
überhaupt testen ließ. Was den
Rest des Projekts betraf, so würde der erste Test auch der letzte sein. Und
der einzige.
Der General wirkte nachsichtig amüsiert. »Sie können also nicht gleichzeitig
an zwei Orten sein? Dann wird Ihr Assistent eben den Sender überwachen und Sie
den Empfänger, anstatt anders herum. Was soll daran verkehrt sein?« fragte er
jovial;
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doch als Bor den Mund öffnete, um zu antworten, tat der Gene-
ral es für ihn. »Nichts ist daran verkehrt«, sagte er entschlossen.
Der Ton war noch immer freundlich, die Augen nicht.
Bors Blick geriet ins Flattern, wich aus, um sich dann resigniert zu senken.
»Dann werde ich dieses Schiff also nie wieder verlas-
sen«, sagte er.
Der General war wieder die schiere Freundlichkeit. »Wer hat denn so etwas
gesagt, Bor? Ganz im Gegenteil! Es gibt eine Be-
sprechung in Sandia, und an der werden Sie teilnehmen, um das
Projekt zu erklären!«
»Sandia?« wiederholte Bor. »Was ist mit diesem Sandia?«
»Eine Zusammenkunft«, bestätigte der General nickend. »Es wird Zeit, das
Projekt Vulcan unseren Auftraggebern zu erklären, Bor, und wer wäre wohl
besser dazu geeignet als Sie?«
»Das hat mir ja niemand gesagt!«
»Soeben habe ich es getan«, versetzte der General lächelnd.
»Ich bin überrascht. Ich hätte geglaubt, Sie würden sich freuen!
Schließlich kann man in Albuquerque jede Menge unternehmen.
Sie haben noch nicht richtig mexikanisch gegessen, bevor Sie
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nicht die Guacamole und das Schokoladenhuhn im La Duena probiert haben. Sie
werden sich sehr amüsieren, das verspreche ich Ihnen. Und dann, wenn Sie
zurück sind, können Sie die An-
bringung des Geräts überwachen, danach kommt die Probezü n-
dung die Zeit wird Ihnen wie im Flug vergehen, Bor.«
»Selbstverständlich, General Brandywine«, sagte Bor förmlich.
Hoffnungslos. »Und wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wol-
len, ich habe einige Arbeit im Büro zu erledigen.«
»Aber ja doch!«
Es stimmte zwar, daß er Arbeit zu erledigen hatte, weil in sei-
nem Büro immer Arbeit auf ihn wartete, aber Bor war nicht in konstruktiver
Stimmung. Wie schnell sich doch alles für ihn zum
Schlechteren entwickelt hatte!
Und wie schlecht es doch wirklich war! Es war kränkend, wie ein Laufbursche
davongeschickt zu werden, aber steckte irgend etwas hinter dieser Kränkung? Er
nahm vor seinem Schirm Platz und aktivierte sein DFÜ-Programm. Ha, wie immer
gab es auch diesmal sehr viel Post, und es war sogar einiges an echter Post
aus der Kurierlieferung vom Nachmittag dabei. Natürlich würde nichts davon
Bedeutung haben.
Irgend etwas, das der General gesagt hatte, ging ihm nach wie vor durch den
Kopf. Ein kleiner Widerspruch. Hatte es mit der
Anbringung des Geräts zu tun? Unruhig musterte er den Monitor mit den
Einsatznotizen (von denen er nur Informationskopien erhielt; Bor war kein
Einsatz gestattet), mit den Datenreihen für
Computersimulationen (vom zivilen Berater Morford oder, wenn sie für einen
Zivilisten zu geheim sein sollten, vielleicht von der schwarzen Frau
jedenfalls bestimmt nicht von ihm), mit den
Titeln und Abstracts, die seine Suchprogramme für ihn in den
Zeitschriften gefunden hatten. Ja, dachte er düster, in Albuquer-
que würde er sich sehr amüsieren können immer in Sichtweite von mindestens
zwei Sicherheitsbeamten, diesmal selbst dann, wenn er seine Blase entleeren
ging! Gewiß, man würde ihm manche Torheit zugestehen. Wenn er irgendeine
Hotelnutte mit
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aufs Zimmer nahm, würden die Sicherheitsbeamten nur grinsen und hechelnde
Witze reißen um dann natürlich an der Tür des
Nebenzimmers mit Stethoskopen zu lauschen, um sicherzuge-
hen, daß er keine Geheiminformationen preisgab, während er sich um die
chirurgische Erleichterung seiner angestauten Sexu-
alspannungen bemühte. Doch selbst diese Toleranz würde enge
Grenzen haben. Wenn Bor beispielsweise in einer Bar einem at-
traktiven jungen Mann begegnen sollte, dann würde es nein hei-
ßen! Dann würde man ihm nichts verzeihen. Dann würde es kein
Grinsen, keine Witze geben.
Bor seufzte. Den trägen Strom elektronischer Daten auf dem
Schirm ignorierend, begann er seine Briefe zu öffnen. Ein Bank-
auszug wenigstens der bescherte ihm etwas Befriedigung. Eine
Rechnung von American Express. Überhaupt keine Befriedigung, weil sie so
geringfügig war, daß sie ihm nur vor Augen führte, wie wenig Gelegenheit er
dazu hatte, sein Geld zu genießen. Ei-
ne Weihnachtskarte&
Eine Weihnachtskarte! Wer um alles in der Welt würde ihm eine
Weihnachtskarte schicken, vor allem eine, die am 1. Januar in
Hilo abgestempelt war? Sie war nicht unterschrieben. Die Karte selbst war eine
von diesen blöden amerikanischen Witzproduk-
ten, bei denen ein Weihnachtsmann sich drohend aufstellte, wenn man sie
öffnete, dazu ein Knüttelvers des Inhalts, daß alle
Weihnachtslieder im Streit endeten, nicht einmal vernünftig ge-
reimt, dachte er verächtlich.
Da überkam ihn plötzlich ein eisiger Schauer.
Vorsichtig klappte er die Karte auf, suchte das leere Innere ab.
Nichts. Er überlegte einen Moment, dann holte er den zerknüll-
ten Umschlag wieder aus dem Papierkorb. Er glättete ihn sorg-
fältig, schob einen Kugelschreiber unter die gummierten Kanten und schnitt sie
auf. Auf der Innenseite, im Falz kaum sichtbar, war eine Schrift zu erkennen,
winzige, gekringelte Buchstaben.
Die Nachricht war in georgischer Sprache verfaßt und besagte:
Sie haben einen dummen Fehler gemacht. Begehen Sie nicht noch einen.
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10. Kapitel
Im Jahre 1913 veröffentlichte H. G. Wells ein Buch, The World
Set Free, in dem er ü ber die Möglichkeit von Atombomben schrieb. Zwanzig
Jahre später erinnerte sich Leo Szilard an diese
Geschichte, überdachte die jüngsten Entdeckungen der Kernphy-
sik und kam zu dem Schluß, daß eine solche Bombe tatsächlich herzustellen sei.
Weitere zwanzig Jahre später hatten Szilard und andere am Manhattan Project
Beteiligte den Entwurf beendigt und mit der Herstellung der ersten Atomwaffen
begonnen& und am sechsten August 1945 brachte der amerikanische B-29 Bom-
ber
Enola Gay die Frucht ihrer Eingebungen und Mühen nach Ja-
pan, um sie über der Stadt Hiroshima abzuwerfen. Zwischen
Dichtung und Faktum waren zweiundvierzig Jahre vergangen.
Warum dauerte es so lange?
Sinnvoller wäre es, die Frage zu stellen, wieso es so schnell ging, denn
zwischen der Eingebung eines Science Fiction-Autors und dem Einsatz der Waffe
selbst lagen gewaltige Probleme so-
wohl der Ingenieurskunst als auch der Theoretischen Physik.
Die naturwissenschaftlichen Fakten, die die Atombombe mög-
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lich machen, waren ungeheuer schwer zu entdecken, aber eini-
germaßen leicht zu verstehen, nachdem sie erst einmal definiert worden waren.
Sie beruhen auf Einsteins großer Offenbarung, daß Masse und Energie nur
unterschiedliche Formen der essenti-
ell selben Sache sind.
Wenn man alle individuellen Gewichte jedes einzelnen Protons und Neutrons im
Kern eines Uranatoms zusammenzählt wobei es keine Rolle spielt, welches
Uran-Isotop man dazu verwendet
, und dann dieses Aggregatgewicht mit einem intakten Atomkern aufwiegt, wird
man etwas Überraschendes entdecken. Denn das
Ganze wiegt weniger als die Summe seiner Teile. Ein Teil der
Masse ist : verschwunden9 . Als die Kernteilchen sich zusammen-
fügten, verloren sie etwas von ihrer Masse, die sie im isolierten
Zustand besaßen.
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